Wir schreiben das 14. Jahrhundert AD. Es herrschen unsichere Zeiten an den Außengrenzen des Kurfürstentums Köln. Die Stadt Rüthen muss befestigt werden...
Wenn du die Rüthener Innenstadt von Norden kommend betrittst, dann passierst du das Rüthener Hachtor, das als eines der Wahrzeichen der Stadt namensgebend für die stadteinwärts führende Hachtorstraße ist.
Das aus Rüthener Grünsandstein gemauerte Hachtor wurde um das Jahr 1300 erbaut. Der Überlieferung nach leitet sich der Name Hachtor vom Begriff Hagentor oder Hafttor ab. Letzteres scheint plausibel, wenn du bedenkst, dass im Mittelalter tatsächlich in den oberen Geschossen des Hachtors auswärtige Verbrecher eingekerkert wurden.
Im äußeren Blendbogen an der Nordseite des Hachtores erkennst du noch heute den Ort, an dem sich früher einmal das Fallgitter befunden hat. Außerdem findest du an der Nordseite die beiden Zwingmauern, an die früher im Norden direkt ein weiterer Vorturm angeschlossen war. Das Haupttor und dieses heute nicht mehr vorhandene Vortor waren früher über den östlich und westlich noch sichtbaren Befestigungsgraben mit einer Zugbrücke verbunden.
An der Westseite erkennst du sehr gut die Nahtstelle zur früheren über drei Meter hohen Stadtmauer, die von hier aus rund 2,7 Kilometer um Rüthen führte und deren Verlauf du mit seinen wunderbaren Ausblicken noch heute begehen und genießen kannst.
Auf der Ostseite des Hachtors erkennst du in der Höhe eine kleine hölzerne Tür, die früher wahrscheinlich über die Stadtmauer einen Zugang zum Hachtor geboten hat. Auch auf der Westseite kannst du bei genauerer Betrachtung noch Umrisse erkennen, die vielleicht früher ebenfalls einen solchen Zugang darstellten.
Wir haben das Hachtor für dich mit einer modernen LED-Beleuchtung von innen und außen ausgestattet, die in der Lage ist, abends und nachts die Konturen des Gemäuers in dezentem farblich wechselbarem Licht stilvoll auszuleuchten.
Das Hachtor ist das letzte erhaltene von ehemals vier Stadttoren in Rüthen. Die ursprünglichen vier Eingänge in die alte Stadt Rüthen hatten alle starke Tortürme und Zugbrücken. Vielleicht bekommst du auf deiner Erkundung der Gassen innerhalb der Stadtmauer heraus, an welchen Stellen die anderen drei Tore gestanden haben. Hier ein kleiner Tipp: Die Namen der anderen drei Stadttore lauteten Österntor, Schneringertor und Burgtor...